Videoprojekt
der Kinderklinik Schömberg gGmbH.: Patienten
treten in Kontakt mit der Außenwelt Premiere
der filmischen >>Grußbotschaften<< aus der Schömberger Kinderklinik im Kino Von
Martina Ziegwalner: Schömberg. Mit dem Rollstuhl ist Peter Borkmann durch die Kinderklinik Schömberg gedüst, hat sich und seine Umgebung auf Zelluloid festgehalten. Stundenlang saß der Computerfreak dann am Schneidetisch, um aus dem Material eine Filmsequenz zusammenzuschneiden. Jetzt ist er natürlich gespannt, wie sein Werk beim Publikum ankommt. Auch Nicole Huber schaut aufgeregt im Raum hin und her, beobachtet, wie sich der Saal füllt. Unter dem Motto >>Grußbotschaften<< stellten sich einige der jungen Patienten auf der Leinwand vor. Zum europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen präsentierte die Klinikschule nun in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Kurtheater Schömberg all die filmischen Grüße im Kino. Ziel sei es gewesen, die Betroffenen einmal nicht nur zu Wort kommen zu lassen, sondern ihre durchaus positiven Mitteilungen auch mit Bildern zu vermitteln, erklärte Norbert Pietsch, Geschäftsführer der Kinderklinik. An die zwei Jahre hätten sich die Jugendlichen in einem Unterrichtsprojekt mit dem Metier Film beschäftigt, schilderte Karl-Heinz Uhl. Leider der Klinikschule, die Arbeit. Mit Freunde seien seine Schüler an die Aufgabe herangegangen, diese Begeisterung spiegele sich in den individuell gestalteten Filmen mit ihren Eindrücken vom Klinikalltag, dem näheren und weiteren Umfeld der Jugendlichen wieder. Sie hatten alle Arbeiten selbst übernommen, Regie geführt, gedreht, sich an das Schneidepult gesetzt und die einzelnen Filmfolgen mit Hilfe der großen CD-Sammlung von Musiklehrer Johannes Beierlein mit passenden Klängen untermalt. Die gute technische Ausstattung, die durch einen Zuschuss des Landes möglich war, habe sich natürlich auf die Qualität der Filme ausgewirkt, betonte Uhl. Es sei möglich gewesen, das Equipment wie die Software für den Schnitt oder eine Kamera anzuschaffen, erzählt Elsbeth Werth. Schon länger hätte die Videogruppe in einem kleineren Rahmen immer wieder Sequenzen gedreht. Hinter den >>Grußbotschaften<< stecke auch die Idee, durch die Veröffentlichung im Internet Kontakt zu Eltern und Freunden aufzunehmen, miteinander in Verbindung zu bleiben, denn die jungen Patienten der Kinderklinik kommen aus einem weiten Einzugsgebiet. Aus Krefeld kommt Peter jedes Jahr für einige Zeit nach Schömberg und erlebte nun die Premiere seines ersten eigenen Film mit. Und auch die Großmutter von Nicole hatte den Weg von Offenburg nach Schömberg auf sich genommen, um das Werk der Enkelin zu bestaunen. Die war denn auch ganz stolz, zum ersten Mal als Akteuerin auf der Leinwand zu sein und hat nebenher >>ganz schön viel gelernt<< über so machen Trick und die Bearbeitung des Materials.
Junge Leute tragen ihr Schicksal mit Humor Die Filmmusik sorgt für manchen Lacher Schömberg
(maz).
Anleihen beim Profifilm haben die jungen Regisseure der Schömberger Kinderklinik gemacht,
spielen mit den Begebenheiten am Set und technischen Möglichkeiten: Sie haben an die
Klappe gedacht und lassen schon mal den Rollstuhl im Schnelldurchlauf durch die Klinik brausen. Die zu einem
45-minütigem Film zusammengestellten >>Grußbotschaften<< der Klinkschule
geben einen Eindruck von der Klinik für schwer mehrfachbehinderte jungen Leute, zeigen,
dass sie der Schwere manchen Schicksals zum Trotz ihre Handicaps auch mit einer gehörigen
Portion Humor tragen. Da sind die Sitzungen beim >>Psychiater<< die mit der
Titelmelodie von >>Spiel mir das Lied vom Tod<< untermalt sind. Und auf
welcher Seite sie sich sehen, machen die jungen Patienten auch sofort deutlich: Die
Physiotherapeutin, die sie mit Übungen >>quält<<, ist mit einem Schild als
>>Täterin<< identifiziert, während natürlich der Patient ein
>>Opfer<< ist. Aber die jungen Leute müssen sich nicht nur an Fitnessgeräten
oder auf dem Laufband anstrengen, die Klinik, versucht gleichzeitig, ihre Kreativität zu
fördern. Sie malen Seidentücher oder kopieren die >>Nanas<< mit Pappmache,
wie auch eine Ausstellung im Schömberger Kino verdeutlicht. >>Richtig vie
Freude<< haben sie an solchen Projekten, erzählen sie in die Kamera. Und natürlich
sind die Patienten vom Sport begeistert, heiß begehrt scheinen die Ausflüge zum KSC in
Wilpark-Stadion zu sein. Von einem Höhepunkt im vergangen Winter zeugt der Film: Unter
dem Motto >>Die Kinderklinik grüßt alle Sportler<< erlebten einige die
nordischen Ski-Weltmeisterschaften der Behinderten in Baiersbronn und konnten einen der
erfolgreichen Langläufer für die >>Grußbotschaften<< interviewen. Der
breite Querschnitt überzeugt, und es macht Spaß, den technischen Finessen auf die
Schliche zu kommen, über die eine oder andere Filmmusik zu schmunzeln. Und die
>>Grußbotschaften<< zeigen, dass die Patienten der Kinderklinik all die
Freunden und sorgen ihrer nicht behinderten Altersgenossen teilen.
Vermitteln mit den >>Grußbotschaften<< einen Einblick in den Klinikalltag und das Leben der Patienten (von links): Norbert Pietsch, Geschäftsführer der Kinderklinik, Peter Borkmann, Karl-Heinz Uhl, Leiter der Klinikschule, und Nicole Huber. Foto:
Fr. M. Zieglwalner Quelle:
Pforzheimer
Zeitung
Vom: 2 Juni 2003
Seite: 15
Quelle: Der Bürgerfreund vom: 30.05.2003 Hier geht es zu dem Haustaxi Peter: |
Haftungsausschluß: Ich distanzierre mich ausdrücklich von dem Persönlichkeitsrecht. Klicken Sie bitte hier. Danke!!!!!!!!!
Gez P. Borkmann Erstellt: am 05.12.2009 |